Dienstag, 1. September 2015

Die ersten Tage in der Gastfamilie

Hallo zusammen,

ich melde mich wieder aus Kawasaki City bei meiner Gastfamilie. Sie sind alle 3 (bzw. 4 wenn man den Hund mitrechnet) sehr nett und können... Naja sagen wir mittelmäßiges Englisch. Ich bin aber nicht hier um Englisch zu lernen, also versuche ich so oft wie möglich mich mit meinen paar Brocken Japanisch verständlich zu machen. Klappt manchmal, klappt manchmal nicht, ich gebe aber trotzdem mein Bestes um so schnell wie möglich besser zu werden. Bei der Ankunft habe ich mir direkt erstmal 3 Notizbücher gekauft, eines in dem ich alle Wörter die ich aufschnappe notiere, eines für Vokabeln und eines für Kanji (Chinesische Schriftzeichen die ins Japanische übernommen wurden). Ich versuche 10 Wörter am Tag hinzubekommen, also wünscht mir Glück!



Hier ein paar der vielen 
Gastgeschenke, u.a. eine Miniatur einer "Ulmer Schachtel",
eine Spieluhr und Neuschwanstein in einer Streichholzschachtel (hat auch nicht jeder)!

Sorry für die miese Handy-Qualität ;)

Am zweiten Tag sind wir eine Schuluniform kaufen gegangen und die ist wirklich verdammt teuer! Zum Glück konnte ich ein Jackett ausleihen, welches mir aber leider ein bisschen zu groß (JA ICH SAGTE ZU GROSS) ist. Wer mich nicht kennt ich bin 1,87m groß... Keine Ahnung wem das dann passen soll, gerade in einem Land in dem die Leute ja für ihre... Ähem gigantische Körpergröße bekannt sind ;D

An Tag 3 waren wir in Tokyo, genauer gesagt in Shinjuku. Leider hat es geregnet und war sehr neblig, sodass die Fotos nicht allzu gut geworden sind. Trotzdem, beeindruckend waren vor allem die gigantischen Hochhäuser auf jeden Fall! Ich frage mich immer was um alles in der Welt da überhaupt drin ist, dass man solche Riesenbauten errichten muss, aber auf eines konnte man sogar hinauf gehen. Das war das Tokyo Metropolitan Government Building. Zwei Minuten und 45 Stockwerke später hatte man einen großartigen Ausblick über ganz Tokyo. Hoffentlich schaffe ich es noch einmal dort Abends hoch zu gehen wenn alles beleuchtet ist, am Tag sieht Tokyo nämlich immer noch sehr futuristisch, aber doch eher trist und grau aus.
 Der ganze Nebel hat der Szenerie fast schon eine dystopische Note verpasst, wäre da nicht dieser Wald, rund um den Meji-Schrein, mitten in der Innenstadt Tokyos. Ich hatte ja bereits in letztem Post darüber geschrieben, aber von oben sah man den Unterschied einfach noch wesentlich heftiger. Riesen Hochhäuser, Straßen die sich um die Läden winden, Staub und Smog, und mitten drin - Grüne Natur. Das ist aber gar nicht so ungewöhnlich, oft sieht man zwischen Häusern und Straßen mitten im Grau einen See oder sogar kleinen Park. Allein das macht Tokyo für mich einzigartig!

An der Shinjuku-Station sind die Säulen als Gemüse verkleidet, darunter Gurke (Bild), Mais, Aubergine, Sellerie...


Häuser so weit das Auge reicht...
Und ein kleiner Wald mal eben mitten drin.

Von unten sieht das ganze noch viel größer aus!


Solche Mini-Installationen sieht man hier ab und zu an den Wänden. Sie sollen ein Viertel oder eine Stadt in ganz klein zusammen fassen und bringen angeblich Glück.

Definitv mein neues Lieblingsggetränk: Matcha-Latte, am besten pappsüß mit ganz viel Zucker - Lecker!


Meine Gastmutter kann ziemlich gut kochen und ich konnte vor allem beim Essen einige Sachen beobachten die sich doch deutlich von unserer Kultur unterscheiden.

Von links nach rechts: Reis, frittierte Garnelen, Nashi und Kiwi, Tofu, Algen, Miso-Suppe

1. Jeder fängt an wann es ihm am besten passt. Das japanische "itadakimasu" was häufig mit  "Guten   Appetit" gleichgesetzt wird heißt nämlich eigentlich übersetzt "Ich fange zu essen an".
Was in meiner Familie in Deutschland oft als "McDonalds-Verhalten" verpöhnt war ist hier ganz normal.
2. Zum Essen trinkt man nichts, es gibt aber Miso-Suppe und nach dem Essen meisten "ocha"
(grüner Tee)
3. Es gibt 3 Dinge, die man lieber mögen sollte wenn man nach Japan kommt, Reis, Soja und grünen Tee. Die gibt es nämlich zu jeder Mahlzeit in diversen Ausführungen.


Trotz allem ist das japanische Essen wirklich lecker und alleine dafür lohnt sich dieses Land schon!
Morgen habe ich meinen ersten Schultag an der neuen Schule und ich muss eine Rede vor der GESAMTEN SCHULE halten! Naja, wer die böse Königin aus Schneewittchen auf japanisch spielen kann, der kriegt das sicherlich auch hin :p







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