Freitag, 11. September 2015

Tachibana Highschool

Hallo mal wieder,

meine erste Woche Schule an der Tachibana Highschool ist geschafft und ich konnte erste Eindrücke über eine japanische Schule sammeln.

Ich gehe in die Klasse 2/6 und die Leute sind eigentlich alle wirklich sehr nett und offen, was ich von Japanern zunächst erstmal gar nicht erwartet hätte. Möglicherweise liegt das aber auch daran dass sie schon einmal einen Austauschschüler hatten und ich in dem Sinne nichts "besonderes" mehr bin.

Ich habe vier Mal die Woche Englisch und einmal Koreanisch, was auch meine Lieblingsfächer sind. Englisch, weil ich das halbwegs verstehen kann und Koreanisch weil das Niveau von meinem Kurs in dieser Sprache knapp unter meinem Japanisch Niveau liegt, sodass sie meistens relativ einfache Wörter benutzen. Vielleicht schaffe ich es ja sogar sie einzuholen, ich muss dafür aber drei Lektionen nacharbeiten, zusammen mit Japanisch lernen wird das ziemlich hart :(

Die Vorstellung dass in Japan alle in der Schule schlafen ist... nun ja, wahr. Zwei bis drei Leute schlafen eigentlich immer und in Fächern wie Altjapanisch oder Politik steigt die Quote auch gerne mal auf 60-70%.

Auch wenn das total respektlos den Lehrern gegenüber klingt ist hier das Lehrer-Schüler Verhältnis trotzdem sehr gut. Lehrer werden von der Klasse nicht mit einem gelangweilten "Guten Morgääähn Herr..."-Singsang gegrüßt, die Klassensprecherin steht auf, grüßt den Lehrer, dann verbeugen sich alle und der Unterricht kann anfangen. Meiner Meinung nach hat das einfach mehr Stil als in Deutschland.

Eines der wichtigsten Dinge hier in der Schule sind die School Clubs oder auf japanisch "bukatsu". Sie sind vergleichbar mit den AGs in Deutschland, werden hier aber deutlich ernster genommen, über 85% der Schüler sind in mindestens einem Club. Die Dauer beträgt auch meistens 2,5 bis 3 Stunden und kann sehr anstrengend sein, gerade wenn es sich um Sport Clubs handelt. Bis jetzt konnte ich nur einmal Kendo ausprobieren was ich eigentlich ganz interessant fand aber ich werde definitv noch ein paar andere Clubs in Erwägung ziehen, mal sehen was sich noch so findet :)
Die Clubs sind zu einem grpßen Teil auch nur von Schülern organisiert, ein Management was ich in Deutschland den Schülern glaube ich nicht zutrauen würde. Generell gehen die Schüler hier viel erwachsener und höflicher miteinander um, gerade wenn sie in unterschiedlichen Klassen sind. 

Die U-Bahnen hier rund um Tokyo sind übrigens wirklich unglaublich voll mit Menschen. Generell gilt: Zu voll gibt's nicht! Irgendwie passen immer alle rein und auch wenn das heißt dass man sich in die unmöglichsten Positionen quetschen muss können die meisten Japaner in dem Zustand immer noch SCHLAFEN. Irgendwie schaffen die es nämlich zu schlafen wo sie wollen, wann sie wollen und immer rechtzeitig aufzuwachen, eine Fähigkeit die auf jeden Fall beneidenswert ist. Viele lesen auch in der Bahn aber haben meistens ein schwarzes Cover über ihrem Buch, weil sie nicht wollen dass irgendjemand sieht was sie lesen. Überhaupt, Regel Nummer 1 ist Diskretion. Niemand schaut irgendjemanden im Zug an, alle schauen auf ihr Handy, ihr Buch oder meistens einfach aus dem Fenster, was ein wirklich total merkwürdiger Anblick ist!

Ich habe in diesen Post keine Bilder eingefügt weil ich mir nicht sicher bin ob ich Bilder aus unserer Schule veröffentlichen darf, werde mich darüber erkundigen ;)

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